Ich muss ja sagen, ich liebe Löwenmäulchen. Es ist einer der Pflanzen, die neben Traubenhyazinthen und Tulpen, meine Kindheit geprägt haben. Meine Oma hatt20150601_163248-001e sie in ihren Garten und ich liebte es, das kleine Löwenmaul zum Roaarrren zu bringen.

Deshalb war klar, dass es einer der Pflanzen ist, die ich im Garten habe möchte. Die Farbvielfalt lässt keine Wünsche offen und einmal im Garten, hält sie sich auch recht lang.

In meinem Garten wachsen sie in rosa und gelb, im Vorgarten in weiß. Während sie auf meiner Terrasse im Topf sonnig stehen, sind sie im Vorgarten eher schattenlastig angesiedelt. Nichts desto Trotz, wachsen und blühen sie auch da und zwar ohne mein Zutun. Denn gepflanzt habe ich die weißen Mäuler vor 4 Jahren. Sie verwelken regelmässig im Winter und kommen im Frühjahr aus den selbst ausgesäten Samen wieder. Also kann man ganz klar sagen, in der Sonne blüht sie wie ein Weltmeister, aber auch im Halbschatten wird sie wachsen und blühen, wenn vielleicht nicht ganz so stark.

Zur Verbreitung habe ich ja schon ein wenig gesagt. Sie sät sich selbst aus. Was bei mir auf der Terrasse mit Natursteinen bedeutet, ich finde immer wieder kleine Jungpflanzen zwischen den Steinen. Ansonsten kann man die Samen auch gut ernten, wenn die Blüten vertrocknete Samenkapseln gebildet haben und diese schon aufgehen. Gesät wird im April ins Freiland, oder früher auf der Fensterbank.

Nun ja, wie i20150629_101240-001st das mit dem Gießen? Schwieriger als bei anderen Pflanzen. Dieses Jahr waren wir das erste Mal seit langem 3 Wochen im Urlaub. Leider hat es die Urlaubsvertretung zu nett gemeint und meine Löwenmäulchen immer gut gegossen. Das hat sie zum Welken gebracht. Was natürlich erstmal beim Gärtner in diesem warmen Sommer zu dem Effekt führt, noch mehr zu gießen, weil man Wassermangel vermutet. Spätestens wenn nach 2-3 Tagen die Blätter immer noch lasch runterhängen, liegt es nicht am Wassermangel, sondern am Gegenteil. Löwenmäulchen neigen zur Wurzelfäule bei Staunässe.

Leider habe ich meine gelben Mäuler dadurch verloren, die rosafarbene konnte ich
aber durch Umtopfen in komplett neuer Erde retten. Sie ist wieder fit und vital. Deshalb, erholt sich die schwache Pflanze durch Gießen nicht in kürzester Zeit und will man sie erhalten, schnellstens in frische Erde pflanzen und MÄßIG IMG_9824gießen.

Hier kam mir der Effekt der Versamungsfreudigkeit der Pflanze entgegen, denn in den Terrassenritzen gab es 4 Jungpflanzen, die ich mit in den Topf setzte, so habe ich jetzt doch wieder oder schon bald, schöne Mäuler in Rosa UND! Gelb. YIAH!

Die Überwinterung ist zumindest im milden Rheinland kein Thema. Bei uns auf der Terrasse wird der Topf auf eine Matte gestellt. Der Topf selbst steht an der warmen Südhauswand. Sind die Winter mild, wie der Winter 2014/2015 wird die Pflanze sogar den Winter überleben und im Frühjahr wieder schön neue Zweige und Triebe an der Altpflanze bilden. Ansonsten einfach auf das nächste Frühjahr und die Sämlinge aus den selbst gesäten oder von der Pflanzen verbreiteten Samen warten. Klappt eigentlich regelmässig!

Übrigens: durch das stete Abknipsen der verblühten Stängel (erst wenn die ganze Rispe verIMG_9826blüht ist, da die Pflanze von unten nach oben blüht), regt man diese zum Verzweigen an. Nur Mut, die Löwenmäulchen verzweigen sich wirklich super und einfach, was einen schönen buschigen Wuchs und eine lange Blühfreudigkeit bis in den späten Herbst hervorruft.

Viel Spaß mit den Löwenmäulchen!