Mitte August haben wir und der Sommer ist irgendwie viel zu schnell vergangen. Ich habe dieses erste Jahr mit unseren großen Garten sehr genossen und bin jetzt sicher, dass es die richtige Entscheidung war, dieses Stück Land zu pachten. In diesem einem Jahr ist viel passiert.

Ich habe 60 qm Wiese umgegraben und zum Gemüsegarten umfunktioniert. Wir haben aus einem der Gartenhäuser einen großen Hühnerstall mit großer Voleriere gebaut, in welchem Blumenhühner, Schwarzhühner, Araucaner, Bielefelder und Sussex leben. Der hintere Teil des Gartens glich einem Dschungel. Wie auch immer, aber aus dieser riesen Fläche haben wir inzwischen mit viel Fleiß und Schweiß eine Schafsweide mit Zaun und Unterstand für unsere drei Ouessant-Böcke gezaubert. Im Herbst werden die drei Laufenten, die gerade noch in unserem Garten wohnen (Naja eigentlich nur in einer Ecke, weil sie sich noch nicht in den restlichen Garten trauen, von wegen LAUF-enten ;-)) werden dann zu ihnen auf die Weide ziehen und mich im restlichen Garten bei der Schneckenjagd unterstützen.

Mein Gemüsegarten hat mich besonders überrascht. Vieles hat wirklich gut geklappt: die Frühkartoffeln, Erbsen, Stangen- und Buschbohnen, die Salate, Mangold und auch der Kohlrabi. Die Kürbisse wachsen toll, haben aber noch ein bisschen Zeit, ebenso wie der Mais, der auch prima gedeiht. Möhren und Radieschen kamen mit unseren schweren Lehmboden wie zu Erwarten nicht zurecht. Trotzdem werde ich es im nächsten Jahr wieder probieren. Der Boden ist nach dieser Gartensaison schon gleich viel lockerer und krümeliger. Mit Sand und Kompost geht da noch was.

Auch die mühevoll hier im Haus vorgezogenen Zinnien, Cosmeen und Strohblumen sind in den Gemüsegarten gewandert, weil mein Traum immer ein Gemüsegarten mit vielen blühenden einjährigen Blumen war. Und es sieht wirklich toll aus. Bereichert hat zudem der Borretsch (eine absolute Bienenweide) und echte sowie Färberkamille.

Die Artischocken wachsen noch, sind ja winterhart, eventuell bilden sie im nächsten Jahr eine Knospe, die Zucchini kommt jetzt erst in Fahrt und auch der Sellerie braucht noch etwas. Der Brokkoli ist leider geschosst in der Hitze Anfang Juli. Aber so ergibt sich noch prima Hasenfutter. Mal schauen, was der Rosenkohl und Blumenkohl macht, die Blätter sind ziemlich durchlöchert vom Kohlweißling. Auch der Tabak stand dieses Jahr nicht gut, viel zu dunkel und feucht. Da müssen wir nächsten Jahr den Standort überdenken.

Richtig toll kam hingegen der Knoblauch, den ich  mit als erstes letzten Herbst zwischen die Erdbeerpflanzen gesetzt habe. 35 riesige Knollen. Auch die Zwiebeln sind toll geworden. Auch sie habe ich letzten Herbst gesteckt. Das werde ich diesen Herbst wieder machen. Die Erdbeeren hingegen habe ich wohl leider letzten Herbst zu spät gepflanzt. Die ganzen neuen Pflanzen haben diesen Sommer kaum Blüten und Früchte gehabt. Die älteren Pflanzen haben aber super getragen, sofern sie von einem Gemüsenetz abgedeckt waren, sonst fielen sie den Amseln zum Opfer. Dieses Jahr sind die Erdbeeren ja schon im Beet. Einige Absenker habe ich direkt schon in die Erde gesteckt, so das einige Lücken geschlossen wurden. Ich bin gespannt, ob die Ernte nächstes Jahr reichhaltiger ist.

Den heutigen Gartentag habe ich auch zum Anlass genommen, die Herbstsaaten auszusäen. Zumindest einige. Spinat, Feldsalat, Endivie und Grünkohl sind ins Beet gewandert. Es folgen noch Rüben, Rettich und Wirsing. Die Beete, die danach frei werden, da ja noch nicht alles abgeerntet ist, werden danach für den Winter mit Gründüngung eingesät.

Von der roten Johannisbeere, die dieses Jahr knapp 2 kg Früchte getragen hat, habe ich mir heute einen Steckling geschnitten, ebenso von der schwarzen Johannisbeere, die mir das Umsetzen im letzten Jahr übel genommen hat und keine Früchte trug. Vielleicht wirds ja dann auch bald was mit schwarzen Johannisbeeren.

Auch Samen lässt sich langsam von vielen Blumen gewinnen: Kapuzinerkresse, Lupinen, Akelei, Ringelbumen und Cosmeen konnte ich schon selbst ernten und lagern gerade zum Trocknen. Die Akeleisamen sind aber heute zum Teil schon ins Schattenbeet gewandert, damit bis nächsten Sommer schöne Pflanzen entstehen. Die Lupine wird diesem Schicksal die nächsten Tage noch folgen.

Das waren erstmal die Neuigkeiten aus unseren Garten. 1 Jahr habe ich jetzt schon diesen Blog und es macht sehr viel Spaß, die ganzen Erfahrungen mit Euch zu teilen. Ich freue ich schon sehr auf das nächste Jahr.