Gärtnern, Leben, Genießen

Monat: August 2016 (Seite 2 von 2)

Bloggertreffen bei Volmary in Münster, 11.08.2016

Heute gibt es mal keine Neuigkeiten aus meinem Garten, sondern vom Bloggertreffen bei Volmary auf dem Kaldenhof in Münster. Es war nicht nur das erste Bloggertreffen für das junge Team von Volmary, sondern auch für mich. Mit knapp einem Jahr, den ich diesen Blog nun betreibe, gehöre ich quasi zum Junggemüse in der Bloggergruppe .

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Für alle, denen Volmary noch kein Begriff ist. Volmary ist ein mittelständiges Familienunternehmen (seit 1925) und Spezialist für Pflanzen und Saatgut, welche über ihre Geschäftskunden aus dem Gartenfachhandel und Erwerbsgartenbau vertrieben werden und so den Privatkunden, wie du und ich, erreichen, zum Beispiel über TOM-Garten. Aber nun zurück zum Bloggertreffen.

Der Tag fing leider wettertechnisch nicht gut an, aber bis zum Mittag war es wenigstens trocken. Das tat der Veranstaltung an sich keinen Abbruch, denn die Blumenbeete, die Volmary für ihre ganzen Geschäftskunden anlässlich der Besuchstage  gestaltet hatten, strahlten für die nicht vorhandene Sonne um die Wette. Hier konnte man sich in Ruhe über Neuheiten in der Pflanzenbranche informieren und sich vor Ort ein Bild von dieser oder jener neuen Blumensorte machen. Dabei gab es keine Beschränkungen: Stauden, Zwiebelblumen wie Dahlien oder Einjährige, alles war dabei und gab blühtechnisch sein Bestes. Daneben lag der zweite Schwerpunkt auf Gemüse- und Kräuterpflanzen, die so ansprechend präsentiert wurden, dass ich mir am liebsten den ein oder anderen Salatkopf oder ein Artischockenherz gemopst hätte. Und was Volmary unter Experiment versteht (Sorten, die noch nicht im Katalog sind, also in der Erprobungsphase), ist ja wohl Bombe. So ein Weiß- bwz. Rotkohlkopf hätte ich gern im Garten und ich experimentiere nicht 😉 Von den vielen Tomaten- und Chilisorten im Gewächshaus wollen wir erst gar nicht reden. Für mich als Hobbygärtner etwas demotivierend. Nein, im Ernst. Ich weiß ja, dass dort alles Profis sind und vieles einfach optimiert ist, was ich hier bei mir gar nicht realisieren könnte. Besonders toll für die Besucher an diesem Tag war, dass man die eine oder andere Tomaten- bzw. Chilisorte direkt verköstigen durfte, um auch geschmackstechnisch auf dem neuesten Stand für seine zukünftigen Kunden zu sein.

Neben Pflanzen zum Bestaunen gab es für unsere Bloggergruppe verschiedene Workshops rund um das Thema Garten und Genießen & Kochen. Es gab die Möglichkeit sich über die Neuheiten im Bereich Pflanzgefäße der Firma EMSA zu informieren, mit dem Gartenfräulein Saatbomben so kreieren oder mehr über erfolgreiches Fotografieren zu erfahren. Daneben wurde in den Kochworkshops aus Produkten vom Kaldenhof Erdbeerkonfitüre, Tomaten-Paprika-Chutney oder Süßkartoffelpatotto mit frisch zubereiteten Nudeln gezaubert. Die LandGenußWerkstatt aus Münster, deren Kochkurse man auch buchen kann, hat hier wirklich einen tollen Job geleistet und das Ergebnis war hinterher mehr als köstlich. By the way, das Chutneyrezept und auch das Rezept für die Erdbeermarmelade hätte ich zu gern. 🙂

Ein weiterer spannender Workshop war der Smell.Taste.Feel. – Rundgang. Hier konnte man sich nicht nur mit den Augen, sondern auch mit Riechen, Fühlen und Schmecken von den verschiedenen Pflanzen und Kräutern des Kaldenhofs überzeugen lassen.  Einige Kräutercreationen wurden sogar direkt in Form von Kräuterfrischkäse und rotem Basilikumpesto präsentiert. Ich gebe zu, als am Samstag bei uns Grillen angesagt war, hab ich diesen Kräuterfrischkäse versucht zu reproduzieren. Es war so lecker.

Leider wurde das Wetter im Laufe des Tages immer schlechter, so dass der letzte Programmpunkt, Anlegen eines DIY-Hochbeetes, gestrichen wurde. Dafür gab es eine ausführliche und geschmacksintensive Führung durch das Tomatenhaus mit vielen Informationen rund um die rote Runde und auch um die verschiedenen Chilis und ihre Schärfen.

Zum Abschluss gab es sogar noch einige Gastgeschenke von Volmary und EMSA, womit ich ehrlich gesagt, nicht gerechnet hätte. Ich fand den Tag an sich schon Spitze. Trotzdem freue ich mich sehr, dass diverse Kräuter (Schokoladenminze stand schon lange auf meinen Zettel) nun mein Kräuterbeet bereichern und (das Volmary-Team konnte es zwar nicht wissen, aber das war natürlich ein toller Zufall) ein Balkonpfirsich ebenfalls bei mir einzog. Um einen Pfirsichbaum schlich ich 2 Tage zuvor in unserem lokalen Gartencenter herum.

Ich bedanke mich wirklich sehr für diesen gelungenen Tag, das Kennenlernen von vielen netten Bloggern und dem Team von Volmary (Jessica, Arne, Stephan und alle anderen). Ich komme gern nächstes Jahr wieder. 🙂

Vorbereitung auf den Herbst

Mitte August haben wir und der Sommer ist irgendwie viel zu schnell vergangen. Ich habe dieses erste Jahr mit unseren großen Garten sehr genossen und bin jetzt sicher, dass es die richtige Entscheidung war, dieses Stück Land zu pachten. In diesem einem Jahr ist viel passiert.

Ich habe 60 qm Wiese umgegraben und zum Gemüsegarten umfunktioniert. Wir haben aus einem der Gartenhäuser einen großen Hühnerstall mit großer Voleriere gebaut, in welchem Blumenhühner, Schwarzhühner, Araucaner, Bielefelder und Sussex leben. Der hintere Teil des Gartens glich einem Dschungel. Wie auch immer, aber aus dieser riesen Fläche haben wir inzwischen mit viel Fleiß und Schweiß eine Schafsweide mit Zaun und Unterstand für unsere drei Ouessant-Böcke gezaubert. Im Herbst werden die drei Laufenten, die gerade noch in unserem Garten wohnen (Naja eigentlich nur in einer Ecke, weil sie sich noch nicht in den restlichen Garten trauen, von wegen LAUF-enten ;-)) werden dann zu ihnen auf die Weide ziehen und mich im restlichen Garten bei der Schneckenjagd unterstützen.

Mein Gemüsegarten hat mich besonders überrascht. Vieles hat wirklich gut geklappt: die Frühkartoffeln, Erbsen, Stangen- und Buschbohnen, die Salate, Mangold und auch der Kohlrabi. Die Kürbisse wachsen toll, haben aber noch ein bisschen Zeit, ebenso wie der Mais, der auch prima gedeiht. Möhren und Radieschen kamen mit unseren schweren Lehmboden wie zu Erwarten nicht zurecht. Trotzdem werde ich es im nächsten Jahr wieder probieren. Der Boden ist nach dieser Gartensaison schon gleich viel lockerer und krümeliger. Mit Sand und Kompost geht da noch was.

Auch die mühevoll hier im Haus vorgezogenen Zinnien, Cosmeen und Strohblumen sind in den Gemüsegarten gewandert, weil mein Traum immer ein Gemüsegarten mit vielen blühenden einjährigen Blumen war. Und es sieht wirklich toll aus. Bereichert hat zudem der Borretsch (eine absolute Bienenweide) und echte sowie Färberkamille.

Die Artischocken wachsen noch, sind ja winterhart, eventuell bilden sie im nächsten Jahr eine Knospe, die Zucchini kommt jetzt erst in Fahrt und auch der Sellerie braucht noch etwas. Der Brokkoli ist leider geschosst in der Hitze Anfang Juli. Aber so ergibt sich noch prima Hasenfutter. Mal schauen, was der Rosenkohl und Blumenkohl macht, die Blätter sind ziemlich durchlöchert vom Kohlweißling. Auch der Tabak stand dieses Jahr nicht gut, viel zu dunkel und feucht. Da müssen wir nächsten Jahr den Standort überdenken.

Richtig toll kam hingegen der Knoblauch, den ich  mit als erstes letzten Herbst zwischen die Erdbeerpflanzen gesetzt habe. 35 riesige Knollen. Auch die Zwiebeln sind toll geworden. Auch sie habe ich letzten Herbst gesteckt. Das werde ich diesen Herbst wieder machen. Die Erdbeeren hingegen habe ich wohl leider letzten Herbst zu spät gepflanzt. Die ganzen neuen Pflanzen haben diesen Sommer kaum Blüten und Früchte gehabt. Die älteren Pflanzen haben aber super getragen, sofern sie von einem Gemüsenetz abgedeckt waren, sonst fielen sie den Amseln zum Opfer. Dieses Jahr sind die Erdbeeren ja schon im Beet. Einige Absenker habe ich direkt schon in die Erde gesteckt, so das einige Lücken geschlossen wurden. Ich bin gespannt, ob die Ernte nächstes Jahr reichhaltiger ist.

Den heutigen Gartentag habe ich auch zum Anlass genommen, die Herbstsaaten auszusäen. Zumindest einige. Spinat, Feldsalat, Endivie und Grünkohl sind ins Beet gewandert. Es folgen noch Rüben, Rettich und Wirsing. Die Beete, die danach frei werden, da ja noch nicht alles abgeerntet ist, werden danach für den Winter mit Gründüngung eingesät.

Von der roten Johannisbeere, die dieses Jahr knapp 2 kg Früchte getragen hat, habe ich mir heute einen Steckling geschnitten, ebenso von der schwarzen Johannisbeere, die mir das Umsetzen im letzten Jahr übel genommen hat und keine Früchte trug. Vielleicht wirds ja dann auch bald was mit schwarzen Johannisbeeren.

Auch Samen lässt sich langsam von vielen Blumen gewinnen: Kapuzinerkresse, Lupinen, Akelei, Ringelbumen und Cosmeen konnte ich schon selbst ernten und lagern gerade zum Trocknen. Die Akeleisamen sind aber heute zum Teil schon ins Schattenbeet gewandert, damit bis nächsten Sommer schöne Pflanzen entstehen. Die Lupine wird diesem Schicksal die nächsten Tage noch folgen.

Das waren erstmal die Neuigkeiten aus unseren Garten. 1 Jahr habe ich jetzt schon diesen Blog und es macht sehr viel Spaß, die ganzen Erfahrungen mit Euch zu teilen. Ich freue ich schon sehr auf das nächste Jahr.

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