Noch sind die Temperaturen vergleichsweise mild hier bei uns im Rheinland. Aber man weiß ja nie, wann über Nacht der Winter einbricht. Später als sonst habe ich dieses Jahr beide Gärten winterfest gemacht. Gut, dass eigentlich nicht viel zu tun ist.

Das Pampasgras zusammenbinden, die Rosen anhäufeln, die empfindlichen Topfpflanzen ganz nah an die Südhauswand stellen und nochmal einpacken – fertig. Im anderen Garten sind es vor allem die Gladiolen und Dahlien, die aus dem Beet müssen und damit gleichzeitig Platz machen für die Zwiebelblumen im Frühling. Sicherheitshalber pack ich den Lavendel, die Erdbeeren und das Kräuterbeet zusätzlich in eine dicke Laubdecke ein. Da fällt ja genug an, da der Garten umring von hohen Buchen ist.

Die Gartenmöbel sind ebenfalls ins Trockene gewandert, genauso wie der Sonnenschirm. Den naturnahen Gartentümpel, äh -teich habe ich von Laub befreit. Dieses aber brav am Teichrand liegen gelassen, da wir viele Molche und Frösche im Wasser haben.

Das einzige, was ich wirklich vor mir her schiebe, ist die Gemüsebeete abzuräumen, umzugraben und mit Schafsmist zu veredeln. Aber ganz ehrlich, das Wetter ist so mies, da mag man sich nicht lang draußen aufhalten. Und noch eine total lästige Aufgabe steht regelmässig an: die großen Wiesen vom Laub befreien. Jede Woche mach ich das, das macht bei rund 500qm doch eine Menge Arbeit. Aber auch starke Oberarme. 😉

Da es eben nicht viel zu erzählen gibt, zieh ich mal ein Resümee zum zweiten Gartenjahr mit unserem großen Garten:

Resümee 2017:

Es war verregnet und in einem Garten, der eh schon eher schattig und feucht ist, ist das nicht gerade ideal. Wir mussten bis auf 2 Wochen im Juni auch nicht gießen. Es war immer schön feucht/matschig. Das macht nicht nur den Schafen auf der Weide zu schaffen, die Gott sei Dank einen trockenen Stall und nun auch einen trockenen Paddock haben, um ihre Hufen zu schonen, sondern auch dem Gärtner.

Was war positiv:

  • Brombeeren: es war ein Brombeerjahr. Soviele große, schöne Früchte zum Naschen, für Likör und Marmelade. Das war eine wahre Freude.
  • Erdbeeren: gabs in diesem Jahr auch reichlich. Zur Freude hab ich am Ende der Saison ein zweites Erbdeerbeet angelegt. Die armen Kindel der Pflanzen kann ich einfach nicht wegwerfen. Und Erdbeeren sind bei uns die wahren Renner.
  • Kartoffeln: Gibts auf jeden Fall wieder. Sie sind pflegeleicht und anspruchslos und es ist einfach toll, sich jederzeit frische Kartoffeln aus dem Garten zu holen für Sommersalate oder einfach nur fürs Mittagessen.
  • Salate: sind in diesem Jahr auch super gewachsen und werden auch im nächsten Jahr auf dem Plan stehen.
  • Zuckererbsen: Viel zu wenig hab ich in diesem Jahr gesät. Sie waren super lecker und man spart sich das lästige Pulen.
  • Bohnen: Ob Stangenbohnen, Feuerbohnen oder die Buschbohnen – wir hatten Bohnen ohne Ende. Soviele, das am Ende der Saison viele hängen blieben, weil man sie nicht mehr sehen konnte. Hat aber auch den Vorteil viele Samen fürs nächste Jahr bunkern zu können.
  • Knoblauch: ist wieder toll zwischen den Erdbeeren gewachsen. Der nächste ist schon gesteckt.
  • Auch die Möhren sind aufgrund einer besseren Sortenauswahl toll gewachsen, allerdings hat die Möhrenfliege viel Schaden angerichtet. Aber Möhren wird es wieder geben.
  • Heidelbeeren: waren dieses Jahr wieder viele dran. Ich musste sie nur rechtzeitig vor den Amseln schützen.
  • Chili: Ja unser Gewächshaus hat ganze Arbeit geleistet und uns bis jetzt noch viele tolle Früchte beschert. Wir haben genug Chilipulver, getrocknete Chilies und Chilisauce für das ganze Jahr bis die nächste Saison neue Früchte hervorbringt. Piri Piri ist immer noch schärfemässig die unangefochtene Nummer 1. Leider sind andere schärfere Sorten nicht gekeimt. Fürs nächste Jahr haben wir von einer Kollegin Samen der Habanero Orange ergattert und ich habe bei Bingenheim noch Jalapeno-Samen gekauft. Ich bin gespannt auf die kommende Saison.
  • Tomaten: Auch die Tomanten haben das Gewächshausklima genossen und es waren viele schöne Früchte zum Ernten dran.
  • Gurken: Dasselbe gilt für die Gurken. 🙂
  • Rotkohl: Ist toll gewachsen und schon verarbeitet und für den Weihnachtsbraten eingefroren.

Negativ:

  • Äpfel: Kaum Blüten, kaum Früchte. Die paar Früchte am Baum haben den Vögeln gemundet.
  • Himbeeren: Wollen bei uns immer noch nicht so recht. Mal schauen, wie es nächsten Jahr wird.
  • Mais: Zu spät an falscher Stelle gepflanzt. Trotzdem ein Muss fürs nächste Jahr.
  • Zucchini: Wie immer kein Erfolg. Die Früchte sind nicht bis zur Reife gekommen und vorher gegammelt. Vielleicht war der Regen schuld. Ich weiß es nicht und gebe dabei nicht auf.
  • Kürbis: Das gilt genauso für den Kürbis. Heuer hatte ich 2 Hokkaidos, die Halloween-Kürbisse wollten schon wieder nicht. Ich möchte nächsten Jahr auf jeden Fall mehr davon haben.
  • Zwiebeln: Warum auch immer, die gesteckten Winterzwiebeln sind nur unwesentlich gewachsen und waren dieses Jahr nicht schön. Vielleicht zu feucht? Trotzdem gibts nächsten Jahr wieder Zwiebeln.

Negativ und wird nicht mehr angebaut:

  • Kohlrabi, Radieschen, Sellerie und Fenchel: Wächst alles mehr schlecht als recht bei uns oder wird von eifrigen Mitessern vernascht oder angenagt. Ich werde Staudenfenchel säen, er sieht optisch toll aus und spendiert mir den geliebten Fenchelsamen dazu. Essen tun wir genanntes eh eher nicht, so dass es kein großer Verlust ist.
  • Brokkoli und Blumenkohl: Wird einfach nicht schön. Die Röschen bleiben mickerig und schießen dann in Blüte. Leider für unseren Standort nicht so gut geeignet.

Nach 2 Gartenjahren haben wir gelernt, was gut funktioniert, was in unserer Familie auch gern gegessen wird und was deshalb wieder angebaut werden sollte. Vorbei sind die Zeiten, wo man möglichst viel und alles anbauen wollte. Vieles davon wurde nicht richtig reif oder wurde von der Familie nach dem Ernten nicht gegessen. Das ist einfach schade und muss ja nicht sein. Deshalb konzentrieren wir uns jetzt auf weniger Gemüse und dafür für uns wichtigeres.  Das 2. Erdbeerbeet war in dieser Richtung der erste Schritt.

Auch Blumen werden mir immer wichtiger, genauso wie ein tolles Kräuterbeet. Es ist so schön Kräuter frisch aus dem Garten zu ernten oder für Tees zu trocknen und aufzubewahren. Besonders schön war in diesem Jahr die Kümmelernte, aber auch Fenchelsamen und Salbeiblätter waren gut zu ernten. Ebenso wie Schnittlauch, Minze, Oregano und Rosmarin. Einjährige Sommerblumen brauch ich auf jeden Fall ebenfalls im Gemüsegarten, weil ich es liebe für Blumensträuße Blumen zu pflücken und es sieht im Gemüsegarten auch besonders schön aus, wenn zwischen den Gemüsepflanzen bunte Tupfer sind. Viele Pflanzen, die ich vor 2 Jahren schon gesät hatte, wie Färberkamille, Cosmeen und Borretsch oder Kapuzinerkresse kamen ohne mein Zutun auch in diesem Jahr wieder und bereicherten das Gemüsebild.

Besonders schön fand ich in diesem Jahr auch mein Dahlien- und Gladiolenbeet mit Cosmeen, Löwenmäulchen und Sonnenbraut. Ich brauche für das nächste Jahr mehr Stützen für die empfindlichen Stauden, aber es hat toll geblüht und wird im nächsten Jahr auf jeden Fall erweitert.

Das war es erstmal von mir im November. Im Dezember werde ich ein wenig in die Planung fürs nächste Jahr einsteigen und hier davon berichten. 🙂