Gärtnern, Leben, Genießen

Monat: Januar 2019 (Seite 1 von 4)

Was treibt mich in den Garten? – Pläne für 2019

Es ist Winter! Es ist kalt! Und ich bin krank! Die perfekte Zeit fürs Pläneschmieden rund um den Garten.

Durch Zufall bin ich am Wochenende bei meinem Streamingdienst auf eine tolle Sendung vom britischen Gartenguru Monty Don gestoßen. (Achtung Werbung in Eigeninteresse / unbezahlt ;-)) In England gibt es eine Gartensendung Namens „Big Dreams, small places“. Hier wird engagierten Hobbygärtnern geholfen ihren Traum vom Garten zu verwirklichen. Das schöne ist, vieles wird in Eigenregie gemacht. Monty gibt nur hin und wieder Tipps. Aber das ganze ist so inspirierend, dass mein Kopf plötzlich voll ist, von Ideen für den eigenen Garten.

Das Wichtigste aber, was ich in einer dieser Sendungen von Monty Don gehört habe, war , dass man Herausfinden muss, was einen antreibt, was ist es, was dich bei jedem Wetter in den Garten gehen lässt? Das ist das Ziel, welches konsequent verfolgt werden sollte. Und dieser Satz hat mich zum Nachdenken angeregt. Mir ist schon im letzten Sommer aufgefallen, dass mein Gemüsegarten mich gar nicht so sehr puscht, sondern dass es eher die Blumen im Gemüsebeet waren, oder all die anderen bunten Blumenbeete, welche da waren oder noch entstehen könnten.

Was nicht heißen soll, dass es kein Gemüse mehr in meinem Garten geben wird. Die Kids bekommen ihr eigenes Gemüsereich und sollen da anbauen, was sie lieben, z.B. Mais und Kürbis, Zuckerschoten, Salat und Möhren. Und natürlich bleiben auch die Erdbeeren und Obststräucher und -bäume. Und auch das Gewächshaus mit Tomaten, Chilis und Gurken wird erhalten bleiben. Die genannten Sorten sind unsere Stars im Gemüsegarten und werden weiter kultiviert.

Doch alles andere wird für meine Blumenleidenschaft reserviert werden, sei es eine Wildblumenwiese, mein geliebter Dahliengarten oder an der wärmsten Stelle ein Präriebeet. Das treibt mich an. Ein bunter Blumengarten mit vielen Insekten und ein Garten, der mir von meiner Terrasse aus eine Aussicht bietet. Besonders die Aussicht ist mir wichtig. Ich möchte etwas, was mir ein kleines verstecktes Refugium bietet , wo man nicht merkt, dass man mitten in der Stadt ist.

Und so werde ich mich in diesem Jahr besonders darum kümmern, mehr Blumenbeete im Garten anzulegen und ich werde weiter den Weg der Pflanzenanzucht verfolgen. Meiner zweiten großen Leidenschaft! Ich liebe es aus vorhanden Pflanzen mit Hilfe von Samen, Stecklingen oder Teilung neue Pflanzen zu schaffen.

Da ich aber noch krank bin, beschränkt sich die neue Gartenleidenschaft gerade aufs Planen und Träumen, aber bald kommt das Frühjahr und dann gehts endlich richtig los!

Chili- und Tomatenanzucht

Ich glaube, über die Anzucht von Tomaten und Chilies findet man im Internet schon reichhaltig Informationen. Vieles von dem, was dort steht, habe ich nie gelesen und trotzdem meine Erfahrungen gemacht.

Deshalb möchte ich diesen kleinen kurzen Beitrag nutzen, um mal mit einigen Tipps rund um die Anzucht aufzuräumen.

Ich säe nun im 4. Jahr Tomaten (Februar) und Chilis (Januar) aus. Immer sehr erfolgreich. Es ist selten, dass die Samen nicht keimen, das betraf am ehesten gekauften Samen von speziellen Chilisorten. Soll heißen, dass dann der komplette gekaufte Samen nicht aufging, trotz gleichbleibender Bedingungen. Besonders der Samen aus dem eigenen Bestand hat bei mir eine 100{86d6b49374435b799bd276579cbd7b0b94506fb88deeedfa0e8168a1e92d3bf3} Keimquote.

Nun, was auf jeden Fall wichtig ist: Chilis und Tomaten brauchen warme Temperaturen zum Keimen. Besonders bei den Tomaten gilt, je wärmer, desto schneller keimen sie. Wir haben das Glück einer Fußbodenheizung zu haben, die ich für die 2 Wochen der Keimung schön aufdrehen kann, so dass ich im Bad konstante Temperaturen von 24-28 Grad habe. Für Chilis perfekt. Für Tomaten könnte es auch 2 Grad kälter sein.

Allerdings keimen meine Tomatensamen in der Regel bereits nach 4 Tagen, wo doch sonst überall steht, dass sie erst nach 10 bis 14 Tagen keimen. Also scheint die Wärme plus die Luftfeuchtigkeit im Bad der Keimung sehr zuträglich zu sein. Chilisamen keimen ebenfalls nach 10 bis 14 Tagen. Manche brauchen noch länger, je nach Sorte. Die früheste Keimung erfolgte bei mir nach 8 Tagen.

Viele Internetseiten schreiben, dass man den Samen vorher einige Stunden in lauwarmes Wasser oder Kamillentee einweichen sollte. Ich muss ehrlich gestehen, mir erschließt sich der Sinn nicht. Ich habe das nie gemacht und wie oben schon geschrieben, immer sehr gute Keimraten gehabt. Die Tomaten keimen sogar so gut, dass ich meist im Gewächshausbeet noch zusätzliche Tomatenpflanzen habe, die von vergessenen Früchten und deren Samen stammen. Die haben sich vorher auch nicht eingeweicht ;-).

Wenn ihr den Samen in die Erde bringen wollt, bei Chilis sollte man schon im Januar damit starten, da sie eine sehr lange Fruchtreifezeit haben, dann nehmt ihr einfach normale Anzuchterde und kleine Töpfchen. Ich mache die Töpfchen mit Erde voll, lege den Samen dann drauf und bedecke ihn dünn mit Erde. So, dass beim Gießen, die Samen nicht wieder aufgeschwemmt werden. Angeblich sind Tomaten Lichtkeimer. Ich habe sie immer unter die Erde gebracht, maximal bis 5 mm und sie sind immer gekeimt. Also dünn mit Erde bedecken, da kann eigentlich nichts schief gehen.

Nun müsst ihr die Töpfe warm aufstellen und dafür sorgen, dass die Erde immer gleichmässig feucht bleibt. Man kann ein Zimmergewächshaus mit Haube benutzen, dabei ist es dann aber wichtig, von Zeit zu Zeit zu lüften, damit nichts schimmelt. Bisher habe ich dies auch immer gemacht, dieses Jahr habe ich meine Hauben nicht gefunden und nur etwas Frischhaltefolie darüber gelegt. Hat trotzdem prima geklappt. Die Hauben sind also nicht zwingend für eine erfolgreiche Anzucht nötig.

Nach dem Keimen mögen die Keimlinge viel Licht , niedrigere Temperaturen (normale Zimmertemperatur) und weniger Wasser. Dafür braucht ihr im Januar auf jeden Fall eine Pflanzlampe, sonst vergeilen euch die Pflänzlein, soll heißen, sie werden lang und dünn und kippen irgendwann um. Bisher waren bei mir immer wieder solche langen Jungpflanzen dabei. Umgekippt oder gestorben ist nie eine. Ich habe sie dann einfach umgetopft und viel tiefer gesetzt. Bisher hat das immer geholfen. Ist also so eine Arte Erste-Hilfe-Maßnahme, falls das Licht für die Anzucht doch nicht optimal war.

Bis zur Auspflanzung im Gewächshaus oder Freien dauert es dann noch mal etwas. Beide Gemüsesorten sollten in der Regel erst im Mai nach den Eisheiligen ins Freie gesetzt werden. Hier im Rheinland kommen sie ins Gewächshaus meist Mitte April. Wurde es doch noch mal kälter, habe ich die Jungpflanzen abgedeckt.

So sollte auch Eure Anzucht klappen ohne viel Aufregung und Gewese. 🙂

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