Was ein wunderbares Frühjahr es 2018 doch ist. Soviele warme trockene Tage. Unserem doch eher schattigen und feuchtem Garten tut diese Trockenheit wirklich gut.

Wenn ich mir dann noch die Fotos von Ende April und dann Ende Mai anschaue, wie sich der Gemüsegarten verändert hat, dann grenzt es für mich immer wieder an ein Wunder. Natürlich spriest nebenbei auch das Unkraut ganz wunderbar. 😉

Das Gewächshaus hat schon längste neue Bewohner. Ich kann damit eigentlich nie bis Mitte Mai warten und bisher ist auch noch alles gut gegangen. Leider leiden die Chilies dieses Jahr unter Blattläuse und so richtig bekomme ich sie nicht in den Griff. Zwar wachsen die Chilies trotzdem und setzen Früchte an, aber doch sehr zögerlich. Brennesseljauche und auch Seifenwasser haben bisher nicht geholfen. Aber mein Ahorn, der jedes Frühjahr von Massen an Blattläusen bewohnt wird, bringt immer kurz darauf Unmengen an Marienkäferlarven hervor. Mit dieser Kavallerie versuchen wir es jetzt auch noch mal. Irgendwie muss das doch in den Griff zu kriegen sein. Die Lehre aus der Geschichte ziehe ich jedenfalls auch. Nie wieder verwende ich ungereinigte Töpfe zur Anzucht aus dem Vorjahr, denn die Erde ist frisch im Gartencenter gekauft, die Samen haben ja auch keine Blattläuse, irgendwo mussten sie in meinem Haus ja herkommen. Grrr.

Die Tomaten bleiben gott sei Dank bisher von den Blattläusen verschont und haben die Hälfte des Gewächshauses schon in einen Dschungel verwandelt. Die ersten Pflanzen blühen auch bereits, genauso wie die Gurken. Das Projekt Süsskartoffel läuft auch wunderbar im Gewächshaus und sogar meine Kürbisse scheinen mit dem diesjährigen Standort einverstanden zu sein und wachsen. Genau wie die Zucchinis. Also mit Zucchini hatte ich ja bisher nie Glück, obwohl ja alle Gärtner immer davon schwärmen, welche Unmengen sie im Sommer ernten. Aber ich gebe nicht auf und wenn ich mir meine diesjährigen Pflanzen anschaue, beginne ich Hoffnung zu schöpfen. Genauso wie mit den Tabak, den ich seit 3 Jahren immer wieder für meinen Mann anbaue. In diesem Jahr sieht er zum ersten Mal hoffnungsvoll aus. Manchmal weiss man eben einfach nicht, was man noch verändern soll und kann, damit der Anbau klappt. Vielleicht muss man bei manchen Pflanzensorten auch einfach die Segel streichen.

Ansonsten wächst alles und gedeiht und wenn ich sehe, wie die Wildbienen und Hummeln Posterglockenblumen, Fingerhut, Lavendel und Rosen anfliegen und bald noch Ringelblumen, Sonnenblumen, Borretsch und Dahlien blühen, dann geht mein Herz auf und ich freue mich, so einen Insekten- und Tierfreundlichen nicht gerade akuraten, aber dafür wildbunten Garten zu haben.

Habe ich schon erwähnt, dass wir seit einigen Wochen 6 Wachteln haben? Es sind 5 Hennen und ein Hahn und der kräht ja so süss, niedlich und leise. Kein Vergleich zu unserem Gockel bei unseren Hühnern. So richtig kommen sie mit dem Eierlegen noch nicht in die Puschen. Wir bekommen täglich vielleicht 2 Eier. Nun ja, seit ein paar Tagen versuche ich sie mit Mehlwürmern zu verwöhnen und ihnen das Eierlegen schmackhaft zu machen. Mittlerweile sind diese schreckhaften kleinen Tierchen auch viel ruhiger geworden. 2 Wachteln fressen mir sogar aus der Hand. Das macht mich wirklich stolz.

Den Schafen geht es auch sehr gut. Sie erfreuen sich an den grünen Wiesen, die es jetzt wieder gibt. Die Schafschur stand ja eigentlich auch wieder an. Aber unser Schafscherer ist in Pension gegangen und seine Empfehlung wohnte doch ein Stück von uns Weg. Da das Scheren für 3 Schafe auch recht teuer ist, haben wir das Geld in eine Handschere investiert und alle 3 Schafe von Hand geschert. Das letzte Schaf war heute dran.  Das Gute ist, wir sind nun zeitlich unabhängig und können ab Mai wie die Zeit es zulässt, immer 1 Schaf scheren. Mehr schaffen wir momentan noch nicht pro Tag. Da es doch recht anstrengend ist. Aber alle Beteiligten werden sich schon noch dran gewöhnen.

Die Küken der Lakenfelder und Marans sind jetzt 8 Wochen alt und man kann jetzt gut erkennen, das wir bei der Geschlechterverteiligung wieder die typischen 50 : 50 Prozent erwischt haben. Bei den Marans sind es 4 Hähne und 3 Hennen, bei den Lakenfelder 3 Hähne und 3 Hennen. Schick sind sie alle und über die Hähne freue ich mich ja eigentlich auch, weil sie uns bei der Selbstversorgung ebenfalls unterstützen.

Der Kaninchennachwuchs ist so gut wie in alle Winde verteilt worden. Meine Züchterkollegin hat ein Mädel genommen und eine gute Freundin von mir bekommt ein Mädel und einen kastrierten Bub morgen von uns. Ein Bub geht wahrscheinlich noch in eine andere Zucht und das letzte Mädel bleibt sowieso bei Mama. So bleibt noch ein Bub bei uns, vielleicht auch für immer. Das lief dieses Mal super und ohne das ich etwas dafür tun musste, haben fast alle ein schönes zu Hause gefunden.

In den nächsten Wochen werden wir wohl das neue Projekt Bienenhaus starten. Die Beuten und das Zubehör sind bereits bestellt und wenn sie da sind, haben wir die genauen Maße für unser Haus/Unterstand, wo die Beuten eingebaut werden sollen. Mitte Juli bekommen wir dann 2 Jungvölker. Der Imkerkurs ist auf jeden Fall sehr spannend und interessant und weckt noch mehr die Vorfreude auf die Bienen. Es ist immer wieder faszinierend, wie man inmitten des Bienenschwarms an der Beute steht und kein einziger wird gestochen. Unsere Kursleiterin ist wirklich eine tolle Imkerin.