Und schon wieder ist ein Monat vergangen und zwar mit tollen Temperaturen, viel Sonne, aber auch wenig Regen. Bisher verlief der Juni im Gegensatz zum Mai viel ausgeglichener, was das kühle Nass von oben betrifft und dem Garten tut es gut.

Es ist wunderbar zu sehen, wie jetzt an jeder Ecke jeden Tag nur Blumen ihre Blüten öffnen, wie die Erdbeeren immer mehr Farbe bekommen, die ersten Himbeeren reif werden und auch die Johannisbeeren nicht mehr lange brauchen. Den ersten Salat konnten wir bereits ernten und die ersten Zucchini (im Gewächshaus) auch. Die Tomaten setzen erste Früchte an, ebenso die Chilies und die Gurken, die etwas verspätet dran sind, haben jetzt endlich auch Blüten.

Doch nicht nur bei den Pflanzen sieht man die Vermehrungsfreudigkeit, auch unsere Tiere haben Nachwuchs bekommen. Passend im Frühjahr, wie so oft in der Natur.

Den Anfang machten unsere Kaninchen. Leider mehr durch einen unachtsamen Unfall meinerseits als geplant, nutze Herrmann die Gunst der Stunde zu den beiden Damen zu entweichen. Was ich dann erst Abends wieder beim Füttern sah. Gott sei Dank hatte er nur an einer Dame Interesse und so kamen 31 Tage später 6 absolut zauberhafte Hasenbabies zu Welt. Geplant war es , aber noch nicht jetzt. Trotzdem haben wir uns darüber sehr gefreut. Mittlerweile sind sie 5 Wochen alt, wuseln durch den Stall, schlagen Haken im Aussengehege, fressen schon ganz normal alles mit, was die Großen auch fressen und sind so lieb und zahm. Und auch die Mama Finja macht es toll und Agnes ist ne richtig liebe verrückte Patentante (und sowieso die liebste Häsin, die ich je hatte). Jetzt hoffen wir, dass alle groß und stark werden und dann werden sie in 6 Wochen geimpft und finden hoffentlich ein tolles zu Hause.

Auch bei den Hühnern gab es Nachwuchs. Eine Henne fing an zu glucken und durfte 6 Eier ausbrüten. Eine zweite gesellte sich nach einer Woche dazu und brütete noch mal auf 4 Eiern.

Von den 6 Eiern verschwand nach 4 Tagen bereits ein Ei und aus den restlichen 5 Eiern schlüpften 3 wunderbare Küken. Aus den anderen 4 Eiern für unsere Maran Henne schlüpften ebenfalls 3 Küken. Leider ist kein Maran-Ei dabei gewesen, dafür ist aber ein Lakenfelder durchgeschlagen.

Unseren beiden Bienenvölkern geht es auch prächtig. Wir konnten beide vor 4 und 1 Woche beernten und haben nun bestimmt an die 40 kg Honig aus Frühtracht. Wer möchte, kann sich sehr gern unter den Kontaktdaten bei mir melden.

Doch auch im Blumen-/Gemüsegarten geht es bunt und munter weiter. Ich freue mich so sehr, dass alle meine angelegten Beete wachsen. Natürlich dauert es in den neuen Beeten ein paar Jahre, bis alles so üppig blüht, wie in den Bestandsbeeten, aber es wird.

Das Dahlienbeet ist zu 90% aufgegangen. Ich habe 10 Knollen aus meinem Bestand und 10 neue zugekaufte gesetzt. 18 Knollen sind aufgegangen. Dieses Jahr hat dieses Beet besonders viel Sonne und Platz und ich hoffe so sehr auf ganz viele Blüten. Meine erste Dahlie im Topf blüht bereits seit 2 Tagen. Bei ihr hatte ich besonders Sorge, da sie in den letzten zwei Jahren nicht geblüht hatte, aber ganz viel Blattmasse hatte. Ich kenn sowas schon, dann waren sie meistens krank. Aber wahrscheinlich war es einfach nur Pech die letzten Jahre. Dieses Jahr hab ich sie betüdelt ohne Ende und jede einzelne Blattlaus entfernt und sie dankt es mir mit ganz vielen Knospen und Blüten.

Das Beet der Einjährigen wird immer grüner und obwohl ich das Beet in mehrere Bereiche unterteilt habe, wo jeweils eine Sorte Blumen wachsen sollte, hat sich ganz frech auch Kamille eingeschlichen. Und auch ab und zu eine Cosmee und Borretsch. Die Wicken sind endlich mal so richtig am wachsen in diesem Jahr. Ich fand sie immer toll, aber so richtig wollten sie bei mir nie. Dieses Jahr blühen sie schon und ranken am Gerüst hoch. Dazwischen wachsen auch die Zuckererbsen dieses Jahr wahnsinnig üppig, jeden Tag kann ich bestimmt 4 Hände voll ernten.

Im Wildblumenbeet blüht bereits der Fingerhut und die Malven. Auch wird es bald und hoffentlich noch bunter werden.

Überhaupt, ich bin jetzt im 5 Jahr Hobby-Gärtner. Ich liebe es noch immer. Es ist einfach erfüllend und auch wenn ich schon viele Erfahrungen gemacht habe, eine ist immer noch etwas besonderes für mich.

Klar, habe auch ich schon in den voran gegangen Jahren immer wieder selbst Samen gesammelt und ausgesät und die Gemüsepflanzen und auch die einjährigen Blumen wachsen wirklich zuverlässig daraus. Am Anfang hat man das irgendwie wie ein Wunder betrachtet (wobei es ja das natürlichste der Welt ist). Aber dadurch, dass man doch in der heutigen Zeit den Bezug zur Natur schnell verliert, kann man es gar nicht richtig glauben, dass aus so einem kleinen Samenkorn eine tolle Pflanze wächst und man das selbst mit dem Säen des Korns beeinflusst hat.

Und obwohl man diese Sä-Erfolge mittlerweile erwartet und hin nimmt, gibt es auch für mich doch noch so etwas wie Königsklasse im Garten. Nämlich Stauden zu vermehren oder Rosen aus Stecklingen zu ziehen. Beides ist mir in den letzten zwei Jahren gelungen und auch wenn das für viele vielleicht nicht besonders unglaublich erscheint, für mich ist es wieder das Wunder vom Anfang, wo man seine ersten Tomatensamen gesät hat.

Vielleicht ist es das, was mich am Gärtnern so fasziniert, dieser Kreislauf der Natur, den wir logischerweise als Gärtner beeinflussen. Wir entscheiden, was wann wie und wo wächst. Wenn wir wollen, haben wir einen Dschungel aus einheimischen „Unkäutern“ im Garten, wenn wir wollen haben wir englischen Rasen mit wunderschönen Staudenrabatten. Alles ist möglich, verändert sich, wächst zusammen und erstaunt jedes Jahr aufs Neue. Ich könnte mir nichts Schöneres in meiner Freizeit vorstellen. 🙂