Gärtnern, Leben, Genießen

Monat: August 2019

Wildblumenwiesen …

Unser Urlaub liegt jetzt schon wieder 1 Woche zurück, aber ich bin irgendwie noch in meinen Erinnerungen gefangen.

Wir waren an Dänemarks Westküste mit seinen hohen Dünen, den breiten Sandstränden und der häufig aufgewühlten Nordsee. Hier weht eigentlich immer ein recht starker Wind, besonders aus Westen. Die Dünen sind breit und hügelig und natürlich sandig -trocken.

Trotzdem wächst hier eine Pflanzenvielfalt, die mich überrascht hat. Es sah jetzt im August wunderschön aus, wenn in den hinteren Bereichen am Ende der Dünen und in den Senken verschiedenste Blumen wuchsen.

Vielleicht kann der ein oder andere Leser daraus einige Ideen für eine eigenen Wildblumenwiese ziehen, besonders wenn er auch einen eher sandigen und trockenen Standort zu bieten hat.

Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die vielen Glockenblümchen. Irgendwie habe ich sie nicht hier an einer Küste erwartet, sind sie doch eigentlich eher Waldbewohner und Schattenliebhaber.

Ein typischer Vertreter der Küstenlandschaften im Norden ist dagegen die Grasnelke. Sie gehört für mich einfach nach Dänemark und Schweden. Auch Schafgarbe und die Wildrosen, die so betörrend in der Sonne duften, gehören für mich zum typischen Nordseeküstenbild.

Andere Pflanzen, die sich wunderbar in das Wiesenbild einfügten waren Leinkraut, Wilde Möhre, Flechten, Erika und Gräserarten. An einem See gab es sogar wilden Salbei zwischen den Steinen am Ufer.

Es ist erstaunlich, was man alles sieht, wenn man seinen Blick für die kleinen Dinge am Wegesrand schärft.

Ende August im Garten und die Samensammelzeit…

Jetzt geht mit großen Schritten der August auch schon wieder seinem Ende entgegen und es beginnt der Spätsommermonat September. Der gleichzeitig immer auch den Herbstanfang beinhaltet und irgendwie das Saisonende im Garten einläutet. Die Farben verändern sich langsam zu warmen Tönen wie Braun, Rot und Gelb. Am Morgen hängen wieder häufiger Nebel über den Beeten und Blumen,was auch irgendwie eine wundervolle und zauberhafte Stimmung verbreitet. Und die Ernte vieler wunderbarer Früchte wie Äpfel, Pflaumen, Chilies, Tomaten, Melonen, Zucchinis und Kürbisse ist (zumindest bei uns) immer noch im vollem Gange.

Für mich sind der August und September Samenerntezeitpunkte. Vieler meiner einjährigen Sommerblumen sind bereits verblüht und ich sammele für den nächsten Sommer, für die kommende Saison, gegen den Winterblues und für eine neue blühende Zukunft im kommenden Jahr. 😉

Mit dabei sind immer Ringelblumen, Cosmeen und Kapuzinerkresse. Auch Sonnenblumen, Mohn, Kornblumen und Jungfer im Grünen habe ich dieses Jahr gesammelt. Genauso wie Löwenmäulchen, Borretsch, Fenchel, Wicken und Wilde Malve. Von Stauden versuche ich auch immer wieder Samen zu gewinnen. Das klappt besonders von Sonnenhut, Glockenblumen und Lupinen. Ebenso von der Prachtkerze (die nicht zuverlässig Winterhart ist) gelingt das Sammeln und auch Nachziehen. Sinn macht das Sammeln von Samen zudem bei Stockrosen und Bartnelken.

Im kommenden Sommer möchte ich aus den Samen der Einjährigen meine eigene kleine Wildblumensamenmischung kreieren. Dieses Jahr hat das schon teilweise geklappt. Fürs nächste Jahr sind neue Sorten dazu gekommen. Die Einjährigen gedeihen besonders gut in meinem Garten, obwohl es hier eher feucht und immer etwas kühler als im sonstigen Rheinland ist. Also habe ich gleichzeitig eine bewährte Mischung für meine Region aus dem Sammeln der Samen. Eine Liste der Samen von Pflanzen, die sich bei mir bewährt haben, findet ihr in der Galerie.

Ich hatte ja schon in einem früheren Blogpost geschrieben, dass mir Blumenbeete mehr liegen als der Gemüsegarten. Vieles funktioniert bei mir im Gemüsegarten nicht bzw. nur im Gewächshaus. Aber Blumen gedeihen bei mir gut und erfreuen mich besonders. Deshalb gibt es nächstes Jahr noch mehr Blumenbeete. Dafür sind einjährige Sommerblumen besonders geeignet. Ebenso fürs Lückenfüllen in Staudenbeeten.

Apropo Staudenbeete: hier Samen zu sammeln schont den Geldbeutel. Weil das Vermehren von Stauden bisher bei mir nicht immer rund lief, wird in diesem Winter an Stelle unseres alten Quarantänehühnerstalls ein Frühbeet entstehen, wo ich meinen Nachzuchten besondere Aufmerksamkeit schenken kann. Denn das ist etwas, was mir in letzter Zeit die wirkliche Gartenfreude spendet: zu sehen wie aus einem winzigen Samenkorn eine große starke und wunderschöne Blume wird. Und diesem Hobby nachzugehen, darauf freue ich mich im jetzt nahenden Herbst und der kommenden Saison 2020.