Glücklich Gärtnern

Gärtnern, Leben, Genießen

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Ende August im Garten und die Samensammelzeit…

Jetzt geht mit großen Schritten der August auch schon wieder seinem Ende entgegen und es beginnt der Spätsommermonat September. Der gleichzeitig immer auch den Herbstanfang beinhaltet und irgendwie das Saisonende im Garten einläutet. Die Farben verändern sich langsam zu warmen Tönen wie Braun, Rot und Gelb. Am Morgen hängen wieder häufiger Nebel über den Beeten und Blumen,was auch irgendwie eine wundervolle und zauberhafte Stimmung verbreitet. Und die Ernte vieler wunderbarer Früchte wie Äpfel, Pflaumen, Chilies, Tomaten, Melonen, Zucchinis und Kürbisse ist (zumindest bei uns) immer noch im vollem Gange.

Für mich sind der August und September Samenerntezeitpunkte. Vieler meiner einjährigen Sommerblumen sind bereits verblüht und ich sammele für den nächsten Sommer, für die kommende Saison, gegen den Winterblues und für eine neue blühende Zukunft im kommenden Jahr. 😉

Mit dabei sind immer Ringelblumen, Cosmeen und Kapuzinerkresse. Auch Sonnenblumen, Mohn, Kornblumen und Jungfer im Grünen habe ich dieses Jahr gesammelt. Genauso wie Löwenmäulchen, Borretsch, Fenchel, Wicken und Wilde Malve. Von Stauden versuche ich auch immer wieder Samen zu gewinnen. Das klappt besonders von Sonnenhut, Glockenblumen und Lupinen. Ebenso von der Prachtkerze (die nicht zuverlässig Winterhart ist) gelingt das Sammeln und auch Nachziehen. Sinn macht das Sammeln von Samen zudem bei Stockrosen und Bartnelken.

Im kommenden Sommer möchte ich aus den Samen der Einjährigen meine eigene kleine Wildblumensamenmischung kreieren. Dieses Jahr hat das schon teilweise geklappt. Fürs nächste Jahr sind neue Sorten dazu gekommen. Die Einjährigen gedeihen besonders gut in meinem Garten, obwohl es hier eher feucht und immer etwas kühler als im sonstigen Rheinland ist. Also habe ich gleichzeitig eine bewährte Mischung für meine Region aus dem Sammeln der Samen. Eine Liste der Samen von Pflanzen, die sich bei mir bewährt haben, findet ihr in der Galerie.

Ich hatte ja schon in einem früheren Blogpost geschrieben, dass mir Blumenbeete mehr liegen als der Gemüsegarten. Vieles funktioniert bei mir im Gemüsegarten nicht bzw. nur im Gewächshaus. Aber Blumen gedeihen bei mir gut und erfreuen mich besonders. Deshalb gibt es nächstes Jahr noch mehr Blumenbeete. Dafür sind einjährige Sommerblumen besonders geeignet. Ebenso fürs Lückenfüllen in Staudenbeeten.

Apropo Staudenbeete: hier Samen zu sammeln schont den Geldbeutel. Weil das Vermehren von Stauden bisher bei mir nicht immer rund lief, wird in diesem Winter an Stelle unseres alten Quarantänehühnerstalls ein Frühbeet entstehen, wo ich meinen Nachzuchten besondere Aufmerksamkeit schenken kann. Denn das ist etwas, was mir in letzter Zeit die wirkliche Gartenfreude spendet: zu sehen wie aus einem winzigen Samenkorn eine große starke und wunderschöne Blume wird. Und diesem Hobby nachzugehen, darauf freue ich mich im jetzt nahenden Herbst und der kommenden Saison 2020.

Was Glück im Garten bedeutet

Im Sommer gibt es immer eine Zeit, in der nicht soviel im Garten zu tun ist. Alles wächst und gedeiht. Man erntet ein bisschen, gießt und hackt ein wenig Unkraut. Ansonsten lege ich in dieser Jahreszeit gern die Beine hoch und genieße das bunte Gartentreiben in meinen Garten.

Und auch wenn nach 4 Gartenjahren immer noch nicht alles so reibungslos läuft wie vielleicht bei anderen, so liebe ich meinen Garten mit jeder Faser meines Körpers. Es gibt, abgesehen vom Meer, keinen Ort, an dem ich mich glücklicher fühle und so abschalten kann.

Trotzdem mache ich es viel zu wenig, das Abschalten im Garten. Häufig fahre ich kurz raus, sehe nach dem Rechtem und fahre wieder nach Hause. Zu sitzen und zu Genießen, Muse walten zu lassen – mache ich viel zu wenig.

Heute morgen habe ich mir die Zeit genommen. Mein Lieblingsplatz dafür ist das große Trampolin der Kinder. Hier kann man liegen und in den blauen Himmel schauen, die Vögel zwitschern hören, die Flugzeuge vorbei ziehen sehen und den Wind auf der Haut spüren. Das alles ist so erdend, so ursprünglich und schön, dass ich mich wirklich frage, warum ich es nicht häufiger mache. Ich habe den Luxus, dies tun zu können, wenn die Kids in der Schule sind. Ich sollte es wirklich versuchen in meinen Alltag einzubauen, ein paar Minuten Ruhe mit Musik und Gedankentreiben.

Es ist schon komisch, warum wir Dinge, die uns augenscheinlich glücklich machen, viel zu selten tun. Stattdessen gestresst und genervt sind. Und viel zu wenig Zeit haben, um auch mal nachzudenken.

So zufrieden mich die Gartenarbeit macht, merke ich immer mehr, dass die Natur selbst um mich herum, die zum Teil von mir gestaltete Natur, die bunte Natur, mein eigenes kleines Fleckchen Natur, mich glücklich macht.

Für jeden bedeutet Glück im Garten was anderes, aber wir alle sollten uns mehr Zeit nehmen, dieses im Garten zu erleben und zu genießen.

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